Teleférico Benalmádena - Mit der Seilbahn auf den Monte Calamorro

Teleférico Benalmádena – Mit der Seilbahn auf den Monte Calamorro

Wer hinauf zum Gipfel des 771 Meter hohen Monte Calamorro bei Benalmádena will, hat die Wahl – Seilbahn oder Wanderweg. Entweder eine bequeme Fahrt mit der Seilbahn und aus der Vogelperspektive auf Stadt und Landschaft schauen. Oder doch lieber auf dem Boden bleiben und in landschaftlich reizvoller Umgebung, inmitten der scheinbar kargen, aber dennoch vielfältigen mediterranen Pflanzenwelt der Sierra de Mijas nach oben wandern. Wir haben uns für die Seilbahn entschieden.

Die Seilbahn Teleférico Benalmádena befindet sich im Stadtteil Arroyo de la Miel, unweit des Bahnhofs von Benalmádena, direkt gegenüber dem Vergnügungspark Tívoli World. Von El Faro aus fährt man auf der A7 in Richtung Málaga, nimmt dann die Ausfahrt 1003 in Richtung Benalmádena und folgt ab hier den Schildern Tívoli. So gelangt man schließlich zu zwei großen Parkplätzen auf der linken Seite, der eine an der Straße C/Los Bataneros und der andere gleich daneben, an der Avenida Manantial. Von dort sind es zur Seilbahn nur noch ein paar Meter zu Fuß.

Das Ticket für die Seilbahn ist am Fahrkartenschalter der Talstation erhältlich, es kann aber auch im Voraus über das Internet gebucht werden. Kinder und Senioren erhalten einen Preisnachlass, Kleinkinder unter drei Jahren fahren kostenfrei mit. Die Preise für das Online-Ticket werden je nach Auslastung der Seilbahn angepasst. Wer frühzeitig bucht, kann gegenüber dem Kauf am Schalter einiges an Geld einsparen. Frühbucher sollten aber auch die Unwägbarkeiten des Wetters bedenken. Erwischt man einen trüben Tag, ist die herrliche Fernsicht dahin und der Ausflug ist nur noch halb so schön. Die aktuellen Preise und Fahrpläne findet man auf der Internetseite der Teleférico Benalmádena.

Teleférico Benalmádena - Mit der Seilbahn auf den Monte Calamorro

In der Talstation gibt es eine Cafeteria mit Außenterrasse. Wer möchte, kann dort vor der Fahrt noch einen Imbiss zu sich nehmen. Der Seilbahnbetrieb geht in der Regel ohne lange Wartezeiten vonstatten. Eingestiegen wird bei sehr geringer Geschwindigkeit, falls notwendig wird auch angehalten. Die Kabinen sind für vier Personen ausgelegt, Kinderwagen oder Rollstuhl können aber mitgenommen werden, sofern zusammenklappbar oder von der Größe her passend. Fahrräder sind ebenfalls gestattet, da der Monte Calamorro auch für Mountainbiker einiges zu bieten hat. Für die fast drei Kilometer lange Strecke benötigt die Teleférico Benalmádena etwa fünfzehn Minuten – und diese Zeit sollte man auch genießen, denn die Fahrt ist wirklich ein Erlebnis.

Gleich hinter der Talstation schwebt man über den Vergnügungspark Tívoli World und den Stadtteil Arroyo de la Miel hinweg, schaut auf Straßen, Dächer, Dachterrassen, Gärten und Swimmingpools, und fährt mancherorts in geringer Höhe an Fenstern und Balkonen vorbei, deren Häuser die Seilbahn überragen. Nach Überquerung der Autobahn A7 wandelt sich das Bild komplett – weg von der dichten Bebauung und hin zur mediterranen Küstenlandschaft mit sanften braunen Hügeln und dunkelgrünem Kiefernbewuchs. Je höher man kommt, umso weiter öffnet sich der herrliche Blick auf die Küste – von Fuengirola über Mijas Costa bis zur Landspitze Punta de Calaburras mit dem Leuchtturm von El Faro ganz im Westen. In den Hügeln glänzt die goldene Spitze des schneeweißen Stupa von Benalmádena und unweit davon, an einem Berghang, liegt das weiße Dorf Benalmádena Pueblo.

Ein auffälliges Kreuz auf einem Felsvorsprung zur Rechten lenkt den Blick auf eine winzige Kapelle, direkt am Wanderweg zum Gipfel – die Ermita. Etwas oberhalb, im Berghang, die Cueva del Toro, eine Höhle aus prähistorischer Zeit mit 20.000 Jahre alten Höhlenmalereien. Die jetzt erreichte Höhe gibt die Sicht auf Benalmádena, Torremolinos und die Bucht von Málaga im Osten frei, und schließlich auch auf Málaga mit seinem Hafen. Allmählich weichen nun die Hügel den schroffen grauen Kalkfelsen der Gipfelregion, der Anstieg der Seilbahn wird steiler und nach einigen weiteren Höhenmetern ist die Bergstation der Teleférico erreicht.

Oben angekommen, hat man mehrere Möglichkeiten: Das kleine Restaurant der Bergstation mit Außenterrasse und herrlicher Aussicht auf die Küste bietet sich zu einer Einkehr an. Ein kleiner Kiosk mit Sitzgelegenheiten im Freien sorgt zusätzlich für Verpflegung. Die Greifvogelwarte Valle de las Águilas ist nur ein paar Schritte von der Seilbahn entfernt. Dort gibt es in der Regel dreimal pro Tag sehenswerte Flugvorführungen verschiedener Greifvögel. Drei Aussichtspunkte und die Möglichkeit, zum Gipfel des Monte Calamorro zu wandern, sorgen für Bewegung. Naturfreunde und Wanderer können den Monte Calamorro als Einstiegspunkt zu sechs gut markierte Wanderrouten mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden nutzen und für Mountainbikern stehen Abfahrtsrouten bereit.  Im Hochsommer fährt die Seilbahn bis 23 Uhr und so lässt sich nicht nur der Sonnenuntergang genießen, sondern auch die hell erleuchtete Küstenregion von oben. Und besonders im August, wenn es schon dunkel ist kommen auch die Sternfreunde im Freiluftplanetarium auf ihre Kosten.

In jedem Fall zu empfehlen ist der auf einem vorgelagerten Bergrücken liegende südliche Aussichtspunkt Mirador Sur. Der Weg dorthin ist kurz und als Belohnung wartet am Ziel ein fantastischer Panoramablick auf die Costa del Sol – von Mijas über Fuengirola, Benalmádena und Torremolinos bis nach Málaga. Und bei klarem Wetter ist Gibraltar im Westen, das nordafrikanische Rifgebirge im Süden und die Sierra Nevada im Osten zu sehen.

Wer jetzt noch mehr will, muss die restlichen 135 Höhenmeter von der Bergstation bis zum 771 Meter hohen Gipfel des Monte Calamorro überwinden. Dieser Wanderweg ist länger und schwieriger als der Weg zum Mirador Sur, dafür ist er aber auch sehr lohnend. Denn erst der Gipfel gibt einen weiten Blick ins Hinterland und auf die Bergkette der Sierra de Mijas frei. Unweit des Gipfels – auf dem Gipfelgrat – befindet sich schließlich noch der nördliche Aussichtspunkt Mirador Norte, den man ebenfalls nicht auslassen sollte.

Die Wege zu den Aussichtspunkten und zum Gipfel sind zwar durch Geländer gesichert, aber festes Schuhwerk ist dennoch anzuraten. Wenn nun noch Sonnenschutz und – je nach Witterung – eine Jacke nicht vergessen werden, dann steht einem wunderschönen und erlebnisreichen Ausflug auf den Monte Calamorro nichts mehr im Wege.

Das Video zeigt die komplette Bergfahrt – ungeschnitten. Blickrichtung Osten.

Fotos: Dietrich Vogel (Titelbild und Bilder 3 bis 12) / Hermann Martin (Bilder 1 und 2) / Video: Dietrich Vogel